Utas blaue Infotheke

Kunst, Musik, Literatur & Kommunikation



in memoriam  CARAMBOLAGE – die Frauenband

Britta Neander - Schlagzeug

Angie Olbrich - Gesang, Bass

Elfie-Esther Steitz - Gesang, Gitarre, Keyboard

Janett Lemmen - Saxophon, Bass (nur bei »Eilzustellung - Exprés«)

 I. LP »Carambolage« - 1980

Carambolage 1 Foto: J. Loeppke

  1. Lampenfieber (Rampenlicht)
  2. Tu doch nicht So
  3. City-Großmarkt
  4. Das Männlein
  5. Je t'aime
  6. Die Farbe war Mord
  7. Johnny
  8. Was hat das für einen Sinn
  9. Fußgängerzone
 10. Roxan
 11. Die Reigen
 12. 22 Rue Chenoise
 13. Bretter, Bretter, Bretter


II. LP »Eilzustellung - Exprés« - 1982

Carambolage 2 Fotos: Ralf Mohnhaupt

  1. Vollgeturnt
  2. Eingeschneit
  3. Widerlich
  4. Was mir widerfuhr
  5. Gehirnwäsche
  6. Warum
  7. Maschine
  8. Die Zeit
  9. Psychoeintopf
10. Was ist das
11. Take me
12. Lisa
13. I remember you


III. Digital »Bon Voyage«, produziert 1985, veröffentlicht 2019

 

Carambolage 3 Foto: Jim Rakete

   1. Auf der Suche
   2. Laisse moi faire
   3. La vie d'amoire
   4. Schnuckelbaby
   5. Küss mich
   6. Verdammte Welt
   7. Ich verlier mein Gesicht doch nicht
   8. Was ich brauche ist die Liebe
   9. Herrscherin
 10. Wo bist Du?
 11. Das Meer

Hier der Link zu den Anbietern im Internet.

Carambolage Foto: Rainer März - um 1982

Die beiden Alben »Carambolage« und »Eilzustellung - Exprès« gibt es seit 2011, »Bon Voyage« seit 2019 digital remastered in den üblichen digitalen Formaten in einigen Download-Shops und Streaming-Diensten, z.B. bei Amazon

Alle drei Carambolage-Alben wurden im Januar 2022 durch das Hamburger Independent Label Tapete Records als CD + LP wieder neu aufgelegt. Erhältlich direkt beim Label oder z.B. bei JumpUp Mailorder.


Presse-Schnipsel (JPG) aus der Zeit Anfang der 80er Jahre...

Mehr Infos über CARAMBOLAGE bei  Wikipedia  und  Krautrock-Musikzirkus, über Bitta Neander bei  Wikipedia

 




+   +   +


in memoriam Holly Holunder


  Berlin-Wedding, * Februar 1949, Holger Piasta

Spiegel Sep. 1966 – Holly mit Gitarre

Sex & Drugs & Rock'n'Roll ... California ... Berlin-Kreuzberg

1972: Auftritte im Club "Flamingo" in der Belziger Strasse; Temporäres Mitglied von Ton Steine Scherben. Ab 1973: zwölf Jahre USA - Kalifornische Sonne; Gitarrist in der Billy Zoom Band, mit der Single "Rolling The Rock" Platz Eins in Finnland (1975); Musik-Sessions mit Ricky Nelson;

Veranstalter von Rock-Konzerten; Produktions-Assistenz im Wim Wenders-Film "Der Stand der Dinge" (1981/82)

Back to Berlin: Antiquitätenhandel; Rock'n'Roll-Band The YaYa's (2000)


Holly Holly - 2001


Musik

The YaYa's live auf YouTube
Zu hören ist der Fats Domino-Titel "My Girl Josephine" (geschrieben 1960 von Dave Bartholomew & Antoine Domino). The YaYa's spielten den Song während eines Konzertes am 11. Novermber 2000 in der Ufa-Fabrik in Berlin-Tempelhof in folgender Besetzung:
Holly Holunder: Gesang, Gitarre; Rolf Neetzel: Gitarre; Bernhard "Schnafte" Kort: Saxofon;
Kai Sichtermann: Bass; Renate Friedrich: Percussion; Florian Münzer: Schlagzeug (spielt z.Z. Gitarre bei Gentleman & The Evolution).

Plakat zum Gedenkkonzert zum Tod von Holly † Dezember 2007 – Berlin-Charlottenburg – Goodbye Holly

 


 

+   +   +

 

in memoriam Ruud Englebert

 


Ruud Englebert

Den Haag, * Dezember 1950 

Sex & Drugs & Rock'n'Roll ... Amsterdam

Top-Bassist als Session- und Studio-Musiker und Mitglied von vielen bekannten Holländischen Bands, wie z.B. Herman Brood & His Wild Romance, Thé Lau, The Raiders, A Girl Called Johnny mit der Sängerin Frédérique Spigt, oder Vitesse mit dem Single-Hit »Rosalyn«. Seine letzte Band hieß Raw Medicine

Ruud hat seine Musik nicht nur gespielt, sondern auch gelebt und das mit so großer Leidenschaft und Kompromisslosigkeit, die ihn in einer Reihe mit Musikgrößen wie Johnny Cash, Shane MacGowan, Willy Deville oder Keith Richards sehen lassen.

† Januar 2023 – Kiel – Goodbye Rudy



+    +    +

in memoriam Oskar Schlemmer


      Bretter, die die Welt bedeuten...

Schlemmer Bühne


Diese aufschlussreiche Grafik stammt von dem Bauhaus-Künstler Oskar Schlemmer (1888-1943) und zeigt anschaulich die "Entzauberung der Welt" auf, bzw. wie sehr wir heute im "Flachland" gelandet sind.
 

»Sehn wir doch das Große aller Zeiten
Auf den Brettern, die die Welt bedeuten,
Sinnvoll still an uns vorübergehn.
Alles wiederholt sich nur im Leben,
Ewig jung ist nur die Phantasie;
Was sich nie und nirgends hat begeben,
Das allein veraltet nie!«

Friedrich Schiller (1759-1805)

Mit dem Begiff die "Entzauberung der Welt" meinte Max Weber (1864-1920) die zunehmende Intellektualisierung und Rationalisierung. "Flachland" ist ein Begriff von Ken Wilber (1949) und bezeichnet eine Welt in der echte Spiritualität (wie Sinn und Tiefe) keinen Platz hat.



 

+     +    +


 

in memoriam The RAT PACK

Rat Pack

 




Glaube, Liebe, Hoffnung - »Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.« Dieser Satz aus dem Neuen Testament der Bibel (1 Kor 13,1ff.) wird Paulus zugeschrieben, als er so um 55 nach unserer Zeitrechnung in Kleinasien unterwegs war und drückt die Bejahung des Lebens aus.

Wahrscheinlich wurde die Lebensfreude auf unserem Planeten schon immer irgendwie zelebriert, auf die eine oder andere Art und Weise; – Wein, Weib & Gesang – Mitte des 18. Jahrhunderts und auch im anschließenden 19. Jahrhundert, frei nach dem Motto »Wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang« – auf jeden... Der Komponist Johann Strauss (II, Sohn) komponierte gar einen Walzer mit dem Titel »Wein, Weib und Gesang«, der 1869 als Chorwerk in Wien uraufgeführt wurde.

Im 20. Jahrhundert gab es hinsichtlich des sprachlichen Ausdrucks Veränderungen; – Lachen, Liebe, Nächte –, Henry Millers Erzählband von 1941 über groteske Situationen brache eine neue Daseinsfreude zum Ausdruck.

Smoking, Whiskey & Zigarren
 – Herausragend für eine neue Art des Entertainment war das berühmt-berüchtigte RAT PACK, eine Gruppe von großartigen Sängern, Entertainern und Schauspielern, die zwischen 1959 und 1966 im Zocker-Paradies Las Vegas (USA) mit verrückten Bühnenshows für Furore sorgten. Die Darbietungen bekannter Songs (z.B. »Birth of the Blues«) verbunden mit kabarettistischen Dialogen und Blödeleien untereinander, sowie mit dem Publikum, fanden im Qualm brennender Zigaretten und hochprozentigem Alkoholkonsum (?) statt. Der harte Kern der Truppe bestand aus »Ol' Blue Eyes«, Frank Sinatra, dem Beziehungen zum organisierten Verbrechen und zur Politik nachgesagt wurden, aus dem »King of Cool«, Dean Martin, sowie dem schwarzen Stepptänzer Sammy Davis jr. Zum erweiterten Kreis gehörten noch Partylöwe Peter Lawford und Komödiant Joey Bishop. Sie alle verband nicht nur einen besonderen Sinn für Humor, sondern auch eine gewisse Trinkfestigkeit – allein schon... Nach außen hin spiegelten sie das Lebensgefühl dieser Jahre und brachten amerikanische Lässigkeit und Unbeschwertheit auf die Bretter, die die Welt bedeuten. 

Sex, Drugs & Rock'n'Roll - 
Die Musik begann sich bereits Mitte der 50er Jahre zu wandeln, bis im Laufe der Sixties der Smoking gegen T-Shirts und Blue Jeans, sowie die Zigarren gegen Joints ausgetauscht wurden.

Glaube, Liebe, Hoffnung
 – Der Kreis scheint sich zu schließen: als der Rocksänger Rio Reiser mit diesem Spruch nicht nur zu Lebzeiten verbunden war, sondern ihn 1996 quasi mit ins Grab nahm...; auf seinem Grabstein sieht man ein Kreuz (Symbol des Glaubens), ein Herz (Zeichen der Liebe) und einen Anker (für Zuversicht und Hoffnung).